Ahnefeld im wirtschaftlichen Wandel

Bei Kriegsende 1945, nach Verlust der Betriebe in den Ostgebieten, gab es für das Familienunternehmen Ahnefeld im ostwestfälischen Minden einen Neubeginn. Man startete mit dem Transport von Umzugsgut Evakuierter in das Ruhrgebiet und neuen Möbeln aus Ostwestfalen für französische Familien in der Besatzungszone. Im Güterfernverkehr transportierte man Lebensmittel, während vermehrt Baustoffe im Nah- und Regionalbereich bewegt wurden. Zeitweise betrieb man auch die Personenbeförderung.

1950 wurde ein wachstumsstarkes Handelsgeschäft gegründet. Man handelte mit Kohlen, Kartoffeln und Futtermitteln und nutzte den entscheidenden Wettbewerbsvorteil mit eigenen Fahrzeugen sehr flexibel Handelsgüter heranzuschaffen und zu verteilen.

Mit dem Aufleben der Wirtschaft in den späten 50er Jahren wurde im Unternehmen ein weitreichender Strategiewechsel vollzogen: Trennung von bisherigen Handelstätigkeiten und Konzentration auf Logistikdienstleistungen für die Möbelindustrie, Privathaushalte, Industrieunternehmen und Verwaltungen. Dank dieser Entscheidung konnte man in den 60er Jahren ein deutliches Unternehmenswachstum verzeichnen.

In den 70er Jahren standen gleich drei zukunftsgerichtete Veränderungen an:

  • Die Firma Ahnefeld gehörte zu der Handvoll Logistikern, die sich als erste in der Bundesrepublik für die technische Umstellung auf das System von Wechselkoffern entschieden. Heute ist das Wechselkoffersystem in der Transportindustrie nicht mehr wegzudenken.
  • Mit der Verlagerung des Betriebes auf ein neues Gelände 1973 konnte man im vergrößerten Umfang Umschlags- und Langfristlagerung für den wachsenden Kundenkreis anbieten.
  • Gleichzeitig wurde auch der Grundstein für die Ahnefeld Werkstatt gelegt. Kern der Geschäftsidee war es, Reparaturen und Wartungen von Fahrzeuge der Spedition Ahnefeld mit Kundenfahrzeugen in einer Werkstatt zusammenzuführen. Somit konnten Synergieeffekte erzielt und Kosten für alle Fahrzeuge eingespart werden.

Mit der Europäisierung in den 80er Jahren intensivierten sich auch die Transportleistungen der Firma Ahnefeld in Österreich, Frankreich und Italien. Die Neumöbel-Logistik konzentrierte sich zunehmend auf den Transport von Küchen und Objektmöbeln. Der Trend zur Internationalisierung zeichnete sich ebenfalls im Umzugsgeschäft ab. Hierbei forcierte man internationale Partnerschaften für die reibungslose Durchführung von Auslands- und Überseeumzügen.

Als innovative Möbelspedition entwickelte die Firma Ahnefeld in den 90er Jahren zahlreiche Zusatzleistungen rund um den Transport. Dies beinhaltete u.a. die Übernahme der gesamten Logistiksteuerung ab Produktionsende sowie umfangreiche und anspruchsvolle Montagearbeiten bei der Einrichtung von Objekten.

Die Jahre nach dem Jahrtausendwechsel standen im Lichte der Konzentration. In der Neumöbel-Logistik erfolgte eine Fokussierung auf den Verteilverkehr in Deutschland und Frankreich. Mit einem engen, flächendeckenden Verteilsystem in Frankreich konnten viele neue Kunden überzeugt werden. Im Bereich der Umzüge baute die Firma Ahnefeld seine heimische Präsenz in Ostwestfalen weiter aus und entwickelte sich durch eine intelligente Kombination von Neumöbel- und Umzugstransporten zu einer zuverlässigen Spedition für europaweite Möbellogistik.

Der erfolgreiche wirtschaftliche Wandel und die Existenz der Unternehmung sind vor allem den Mitarbeitern/-innen in den einzelnen Geschäftsbereichen geschuldet. Flache Unternehmensstrukturen bewirken Verantwortungsübernahme, Leistungsbereitschaft und Schnelligkeit des einzelnen Mitarbeiters sowie ein gutes Kooperieren im Team. Um diese Ziele auf hohem Niveau zu sichern, entschied sich die Firma Ahnefeld bereits in den 70er Jahren selber in den relevanten Lehrberufen auszubilden und kontinuierlich Weiterbildungen durchzuführen. Heute bildet die Firma Ahnefeld in folgenden Lehrberufen aus: Speditions- und Bürokaufmann/-frau, Berufskraftfahrer/-in, Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, KFZ-Servicemechaniker/-in und KFZ-Mechatroniker/-in.

In den vorangegangenen wirtschaftlichen Epochen haben uns die wirtschaftlichen Veränderungen und unsere Kunden kontinuierlich herausgefordert. Durch zahlreiche Innovationen und attraktive Dienstleistungsprodukte konnten wir uns das Vertrauen und die Treue unsere Kunden bis heute erarbeiten. Möge uns dies auch bei den uns vorliegenden Herausforderungen gelingen.